Wo es qualmt, ist meistens auch ein Feuer
Warum die aufgeräumte Kaffeeküche doch ein wichtiges Thema ist – eine typischer Fall
In einem mittelständischen Unternehmen konnten wir beobachten, wie ein bekanntes Problem aus der WG-Küche seinen Weg ins Büro fand: Die Arbeit blieb immer wieder an den gleichen Dingen hängen. Einige Mitarbeiter stellten ihre Kaffeetasse einfach auf die Spüle, während andere sie dann widerwillig wegräumten, um die Küche sauber zu halten. Das Ergebnis? Frustration.
Die Unzufriedenheit über das unfaire Verhalten einiger Kollegen breitete sich schnell auf andere Arbeitsbereiche aus. Man wusste, wer sich nicht an die Regeln hielt, und die mangelnde Kommunikation führte dazu, dass sich die Frustration weiter verstärkte. Selbst kleine Handgriffe an anderer Stelle, die ein Projekt nach vorne bringen könnten, wurden vermieden. Verständlich, denn wie frustrierend ist das und was sagt es aus, wenn man die Person ist die immer wieder das Chaos der anderen beseitigt. Mangelnde Wertschätzung, Ausruhen auf anderen oder schlicht das Ignorieren ungeschriebener Regeln belastete das Arbeitsklima und erschwerte die Zusammenarbeit. Das war der Zeitpunkt als wir gerufen wurden.
Allerdings war keinem klar wo man anfangen sollte. Es gab leider ziemlich viele Themen. Deshalb entschieden wir uns mit der “Kaffeküche” anzufangen. Als wir diese im Workshop zur Sprache brachten wurden wir skeptisch belächelt. Tatsächlich erwies sich dieser Einstieg aber als wegweisend. Die Stimmung kochte schnell hoch. Die genauere Betrachtung und Diskussion brachten größere Konflikte ans Licht, die wir dann gemeinsam entheddern konnten. Der Druck war ja schon vom Kessel. Allen wurde klar, dass die Frustration und unzureichende Kommunikation (auch das Banalisieren) tiefgreifende Auswirkungen auf das Team und die gesamte Unternehmenskultur haben können.
Der erste wichtige Schritt war die aufgeräumte Kaffeeküche. Nachdem klare Regeln kommuniziert und konsequent umgesetzt wurden, konnte die Küche symbolisch für eine verbesserte Zusammenarbeit stehen. Vom Hölzchen aufs Stöckchen, auf den Ast … – die Lösung eines vermeintlich kleinen Problems ebnete den Weg zur Bewältigung größerer Herausforderungen.
Diese Lektion zeigt: Große Konflikte beginnen oft im Kleinen. Nicht banalisieren sondern hinsehen und frühzeitig reagieren, sollte die Kaffeküche nicht aufgeräumt sein.